TURNEN IM SFL

Erst in der jüngeren Vergangenheit des SFL wurde der Verein wieder um ein Spektrum erweitert. Nach Fußball, Singen, Damengymnastik und Skisport kam der Turnbereich zum Zuge. Zunächst fing es ganz klein an. Für die Jüngsten wurde ein Mutter-Kind-Turnen gegründet. Die Idee war in der Laubendorfer Krabbelgrupppe ausgebrütet worden. Einige Laubendorfer, Loher und Heinersdorfer Mütter trafen sich regelmäßig am Donnerstag Vormittag im evangelischen Gemeindehaus, um mit ihren Kleinkindern kreativ zu werden. Neben Basteln, Singen und Spielen stand ab und zu auch sportliche Bewegung auf dem Programm. Leider bot das Gemeindehaus hierfür zu wenig Möglichkeiten, so dass der Wunsch nach "echtem" Turnen aufkam. Als treibende Kräfte fungierten Annemarie Porscha, Hannelore Anton und Marianne Wallmüller, die zusammen Heidi Kerschbaum als Leiterin "ausschauten" und auch mit ihrem Vorschlag an die Offiziellen des Vereins herantraten. Dort rannten sie offene Türen ein, und schneller als gedacht hatten wir eine Hallenstunde zur Verfügung, so dass es kein Zurück mehr gab. Vor nunmehr fast 10 Jahren, am Mittwoch, den 27.6.1990, war der Startschuss für die erste Mutter-Kind-Turnstunde des SFL um 15.30 Uhr in der Hauptschulturnhalle. Aus dem SFL-Bekanntenkreis fanden sich auf Anhieb 17 interessierte Familien mit 22 Kindern zwischen knapp 2 und gut 5 Jahren. Ab Herbst ´90 stießen dann immer mehr Familien zu uns, so dass es etliche Neuaufnahmen für den SFL gab. Den ersten öffentlichen Auftritt absolvierte die Gruppe im Rahmen des Vereinsfestes auf dem Sportplatz. Trotz urlaubsgeschwächter Anzahl zeigten die Kleinen abwechslungsreiche Übungen mit dem Reifen.

Mit der Zeit platzte die Gruppe aus allen Nähten, so dass nach knapp 2 Jahren keine Kleinen mehr aufgenommen werden konnten. Darüber hinaus waren unsere "Gründungskinder" der Gruppe sozusagen entwachsen. Das "Baby-Turnen" bot den jetzt 4 bis 7 jährigen Kindern nicht mehr genug Reize. Was lag näher als die Gruppe zu teilen? Nach einigem Hin- und Her zwecks Terminen und Turnhallen konnte am Dienstag, den 24.03.1992 das neugeschaffene Kinderturnen loslegen. In den folgenden Wochen tummelten sich stets bis zu 18 Kinder in der Turnhalle, was bei den vielen eifrigen Helfern - es standen immer 3 - 5 Mütter parat! - kein Problem war. Das Mutter- Kind-Turnen war entsprechend entlastet und konnte wieder kleinen Nachwuchs aufnehmen.

Drei Jahre lang war dieser zweigleisige Betrieb recht erfolgreich. Mit Carola Hoffmann aus Langenzenn hatte sich eine aktive Unterstützung gefunden, so dass der Übungsbetrieb allzeit reibungslos verlief. Die Leiterinnen nahmen an etlichen Lehrgängen des BLSV und des Turnerbundes teil, um ihre fachliche Kompetenz zu fördern. Im Jahre 1994 hatten wir wieder einen großen Auftritt, als der SFL seinen neugebauten Sportplatz einweihte. Mit etlicher Aufregung und Lampenfieber zeigten die Großen zu verschiedenen Musikstücken Variationen mit bunten Bettüchern. Die Kleinen turnten mit Reifen ebenfalls in musikalischer Begleitung. Bei den Zuschauern, v. a. den Omas und Opas kam dies gut an und die Kinder hatten so viel Spaß dabei, dass der öffentliche Auftritt am Vereinsfest von da an zur festen Einrichtung des Turnbetriebs wurde.

Im Laufe der Zeit wechselten immer wieder die 4- oder 5jährigen Kinder ins Turnen der Großen. Die Lücken füllten neue 2-jährige schnell auf, so dass beide Gruppen bald wieder recht voll waren. Nachdem das Älterwerden bei niemanden aufzuhalten ist, war die Altersstreuung im Kinderturnen nach 3 ½ Jahren endgültig so stark, dass es unmöglich war die neuen Vierjährigen zu den Großen aufrücken zu lassen, die nun fast alle schon zur Schule gingen. Weil es keine Anschlussgruppe für Ältere gab, blieben die Turnbegeisterten einfach ihrer Gruppe treu, zum Teil besuchten sie bereits die 3. und 4. Klasse. Es blieb uns nichts anderes übrig, als das Kinderturnen in zwei Gruppen aufzuteilen. Die ersten getrennten Turnstunden für Kinder I und II fanden am 19.9.1995 statt. Glücklicherweise besuchte Dagmar Körber mit ihren beiden Kindern zu der Zeit das Mutter-Kind-Turnen, denn sie erklärte sich spontan bereit als Leiterin einer Gruppe mitzuarbeiten. Sie besaß beste Erfahrungen, um die 4 - 6jährigen zu übernehmen, war sie doch beruflich im Kindergartenbereich tätig gewesen. Ihre Kinder konnte sie ebenfalls in diese Gruppe mitnehmen. Heidi Kerschbaum setzte ihre Arbeit im Kinderturnen II jetzt nur mit Schulkindern fort und betreute weiterhin die Mutter-Kind-Stunde. Nachdem ihre eigenen Kinder nicht mehr so klein waren, konnte sie im November 1995 endlich einen Übungsleiter-Lehrgang absolvieren, um nun mit der entsprechenden Qualifikation auch vom Sportverband gefördert zu werden.

Im September 1998 beendete Dagmar Körber endgültig ihre Tätigkeit für den SFL, nachdem sie schon einige Zeit vorher nach Fürth umgezogen war. Nach Umstellen der Trainingsstunden konnte Heidi Kerschbaum die 3 Gruppen alleine übernehmen. Nach einem zweiten "Hilferuf" in der Vereinszeitung meldete sich Barbara Galle´ aus Lohe als Helferin und unterstützt nun die Arbeit in allen Altersklassen, so dass der Übungsbetrieb wieder aufrecht erhalten werden konnte.

Nachdem das dreifach gestaffelte Übungsangebot nun schon viereinhalb Jahr läuft und das Interesse am Kinderturnen nach wie vor ungebrochen ist, stehen wir wieder vor dem Problem, dass Kinder zu alt für das bestehende Angebot sind. Mehrere mussten uns schon verlassen, so dass dringend eine neue Gruppe benötigt wird. Im Hintergrund reifen bereits Ideen, die eventuell noch im Jahr 2000 umgesetzt werden könnten. Uns schwebt eine Tanz/Aerobic/Gymnastik/Jazz-Gruppe für Kids ab 12 Jahren (oder so ähnlich) vor, die später im Dachgeschoss unseres Sportheimes trainieren könnte. Deshalb wünschen wir uns einen schnellen Ausbau für eine sportliche Nutzung. Mal sehen, was daraus werden wird!!

So gehen wir hoffnungsfroh in die Zukunft und wünschen allen Kindern, Eltern und Helferinnen viel Spaß am Turnen und ein unfallfreies Sportgeschehen.

Viele Grüße

Heidi Kerschbaum